Zu früher Stunde (zumindest ungewohnt an einem Samstag….) stellten die beiden Tourguides Heinz und Simone ihre Bikes am noch ruhigen Streifeneder ab, bereiteten erst mal den gewohnten Kaffee zu und sortierten die Überraschungs-T-Shirts.
Diese Ruhe sollte sich aber bereits BALD ändern!
Denn kurz darauf durchbrach die CB F von unserem „Obertourguide“ Dieter das morgendliche Amselkonzert. Wesentlich ruhiger trat Nick auf, der zur „moralischen Unterstützung“ kurz auf seinem FAHRRAD vorbeischaute – zum Glück waren ihm die geplanten 665km für eine Radltour zu weit, also verzichtete er als „Rennstreckencrack“ vorerst darauf, uns „Genuss-Tourenfahrer“ auch noch mit dem Fahrrad zu verheizen!
So nach und nach trudelten alle angemeldeten Mitbiker ein – wobei so mancher seinem alten „Credo“ („meiner HONDA genügt als Minimalpflege Kettenfett, Benzin und Kundendienste – Gewaschen habe ich die selbst noch NIE“ ) UNTREU geworden sind, und außer einer Komplettwäsche von Hand auch gleich noch POLIERT haben, was die mitreisenden Arbeitskollegen in schieren Unglauben versetzte…
Um 9 Uhr hatte dann die erste „Frotzelei“ ein Ende, und wir schwangen uns mit den vorab eingeteilten Gruppen über Geisenhausen und Schwindegg auf den gewohnten „Dieter‘s Ferkeltrab-Sträßelchen“ nach Gars am Inn, wo wir den ersten Tankstopp einlegten, und dabei bei der dortigen AVIA-Tankstelle ein formidables „Chaos“ anrichteten, da die dort ebenfalls tanken wollenden Holländer mit ihren Autos inklusive Wohnanhänger nicht durchkamen...
Aus diesem Grund verlegten wir die erste kurze Rast auf den öffentlichen Parkplatz gegenüber, wobei mir auch noch auf der Kreuzung mein Navi runter fiel – aber dank der massiven Umhüllung aus Plastik und Dieters Heldenmut, der sich vor einem Milchlaster auf die Straße stürzte, um das „edle Teil“ zu retten, konnte ich doch noch meine Gruppe selbst weiter an‘s Ziel bringen..
Bei der Mittagspause holten wir auch wieder Polo‘s „schnelle Truppe“ ein, die sich bereits die besten Plätze im Biergarten gesichert hatten, und das erste (hoffentlich alkoholfreie ;-)!) Weißbier bereits dreiviertelt ausgetrunken hatten – es war aber auch gut warm an dem Tag….
PS: An alle, die immer unken, weil meine „fast historische“ CB schon so viel Kilometer drauf hat: SIE LÄUFT UND LÄUFT UND LÄUFT (um hier mal das alte VW-Zitat zu bemühen), ganz ohne „unklares Scheppern vom Kardan“, wie manche Fremdfabrikate, die DEUTLICH jünger sind ;-)! Dazu ist zu meiner CB zu sagen: einfach „robuste, weil nicht vorhandene Technik“, made in Japan halt – PS: seit dieser Zwei-Tages-Tour hat sie 93.000 Kilometer auf der Uhr….. und hat mich KEIN EINZIGES MAL (wenn man die erste Batterie vernachlässigt, die nach 12 Jahren unter der Heimfahrt das Zeitliche segenete…) im Stich gelassen ;-)!
Weiter ging‘s, über Kössen, Ebbs und Brixlegg in‘s echt schöne Zillertal, auf dessen Bergen sich allerdings noch letzte Schneereste beständig hielten. Auf der Zillertaler Höhenstrasse machte dann allerdings mein Navi Mätzchen (die Nachwirkungen von dem Sturz in Gars am Inn?), und so kamen wir zwar leider nicht an die eingeplante Rast am Melchboden, kamen aber gleich mehrfach in den Genuss der Zillertaler Höhenstrasse, da wir auf dieser mehrfach zum Wenden aufgefordert wurden… sorry noch mal an meine Gruppe, aber das Wenden auf einer steilen und abschüssigen Strasse macht einen nur noch härter – und beim dritten Mal ging es ja auch deutlich schneller als beim ersten Mal ;-)! Auch wir genossen Panoramablicke in‘s Zillertal – und WIR hatten echt SEHR viel Straßenkilometer für die gezahlte Maut ;-)!
Immerhin kamen wir so gleich des öfteren in den „Genuss“ der hinterhältigen Kuhgitter und der ABENTEUERLICHEN Holzbrücken, vor deren Überfahren man immer unbewusst ein Stoßgebet gen Himmel schickte („bitte lass die Planke, die schon so halbscharig dahängt, auch beim letzten halten!“). Allerdings verpassten wir dann auch die“Zillertaler Killerkuh“ die kurz vorm Melchboden plötzlich hinter einer Kurve mitten auf der Strasse stand, und die anderen Gruppen gehörig in‘s Schwitzen brachte...
Folgerichtig kamen wir dann auch als „langsamste Tour“ (die wir aber infolge unsere „Größe“ diesmal gar nicht waren ;-)!) als letzte im Hotel Persal an.
Die Motorräder verbrachten die Nacht brav in der Einfahrt hinter dem Hotel aufgereiht…. Die Fahrer vergnügten sich noch bis spät in die Nacht (anhand des relativ frühen Verschwindens einiger Teilnehmer erkennt man dann doch mangelndes Durchhaltevermögen ;-)!) bei verdienten Getränken – einige benötigten sogar noch späte „Beruhigungsschnäpse“… dabei brachten wir die Hausbar des Hotels allerdings an ihre Grenzen: Der Marillenschnaps war bereits nach zwei ausgegebenen Schnäpsen: AUS :-(!
Obwohl der nächste Morgen entgegen der netten „Wettervorschau“ aus dem „Persal Tag-Blatt“ mit schweren Regenfällen aufwartete, waren WIR Tourguides doch mal wieder die ersten, die das Frühstücksbuffet enterten.
Dort stärkten wir uns alle bei „selbstgebastelten“ hartgekochten Eiern, Müsli und Semmeln mit hausgemachter Marillenmarmelade (DORT waren also die fehlenden Marillen vom gestrigen Abend abgeblieben ;-)!), dann quälten wir uns in unsere Regenkombis (Zwei-Teiler sind DEUTLICH leichter anzuziehen als Ganzkörperkombis….), nur um im Anschluss festzustellen, dass der schwere Regenschauer bereits wieder in ein leichtes Nieseln übergegangen war…
Was soll‘s, wir behielten SICHERHEITSHALBER die RUTSCHIGEN Regenkombis an, auch wenn sie NOCH nicht nötig waren, und fuhren über den TROPFNASSEN Gerlospass an die Krimmler Wasserfälle - „brav“ hinter einem Reisebus, der uns mit seiner Gischt abduschte, bis wir ihn endlich überholen konnten… - bei NULL-Sicht durch‘s Visier dauert es halt läääääänger, bis man weit genug vorsehen kann, um ein Überholen zu wagen… - Nimm‘ Dir Zeit und nicht das Leben…
Allerdings „fuhr“ direkt VOR diesem Bus ein italienischer Mittelklassewagen, dessen Fahrer offenbar den einen oder anderen Piccolo zu viel intus hatte – der brauchte die GANZE Straßenbreite – und DAS mit Tempo 40!!!!!
Aber auch dieses fahrbare Hindernis konnten wir alle gut hinter uns lassen…
bei den Krimmler Wasserfällen kam dann auch wieder „unser“ Reisebus daher…. Zum Glück war er voller FREUNDLICHER älterer Österreicher (Ausflug des Gartenbauvereins oder so…), und sie haben uns das Überholen nicht persönlich genommen…
Da das Bergabfahren mit der nassen Regenkombi OHNE direkten Regen dann doch ANSTRENGEND ist, und auf die Handgelenke ging, zogen wir diese bei der nächsten Tankstelle aus.
Dies war allerdings ein GROBER FEHLER!
Denn kaum hatten wir den Tunnel am Ende des Zillertales durchquert, öffnete Petrus seine Schleusen….
Zuerst nur ein „gemütlicher Landregen“ - doch dann kam noch das „Schmankerl des Tages“, wir kamen (mal wieder….) in ein örtliches Radlrennen!
Dies hieß für uns dann wieder: UMLEITUNG, denn „hier kommst Du ned durch…!“ - also: Wieder Punkte am Navi wegdrücken, hektisches Abbiegen in letzten Momenten, Kehrtwendungen, und DANN steht man wieder vor einem Polizeiauto, das wieder die Straße absperrt….
Immerhin hatte es mit dem Regnen wieder aufgehört… und nach ZÄHEN Verhandlungen ließ mich der nette Gendarm immerhin hinter der Absperrung auf den Rest meiner Gruppe warten… dummerweise hatten wir bei der Tourplanung die Fußball-WM nicht berücksichtigt, und Josef, einer meiner „Leidensgenossen“, mußte / sollte / wollte PÜNKTLICH um 17 Uhr wieder daheim sein… das sah nun schlecht aus, da wir seit einer gefühlten Stunde von West nach Ost über Süd und Nord geschickt wurden…. Also verabschiedete er sich an dieser Stelle, um ALLEINE den Weg über die Alpenstraße anzutreten, denn deren Schild hatte er entdeckt, und wußte: „Da geht‘s heim...!“
Nur mehr mit Klaus im Schlepptau schlossen wir uns dann Heinz‘s Gruppe an. Immerhin kam er so auch in den „Genuß“, mal kurz hinter einem „Leithammel“ herfahren zu „dürfen“…
Also wieder 6 Kilometer zurück (der Gendarm hatte MIR eine detaillierte Wegbeschreibung gegeben - „Blond-sein“ hat als Frau durchaus Vorteile….) in‘s nächste Dorf, dort an der Kirche vorbei, und schon tauchte das erste Schild mit „Reith-im -Winkel“ auf – obwohl die Navis Amok liefen…. („Bitte WENDEN!!!“).
Und SCHON waren wir wieder im „Dunstgebiet“ des Chiemsee‘s. Hier begann es leider wieder mit dem leichten Nieselregen.
Auf die zögerliche Frage kurz am Straßenrand „ziehen wir uns wieder an?“ - kam ein „harte-Biker-konformes“: „NÖ, die paar Tropfen, das geht schon….!“ - man denkt es sich schon: EIN FEHLER!!!!
Denn JETZT (wir befanden uns an der wahrscheinlich EINZIG möglichen Stelle IRGENDWO hinter Ampfing, wo NICHTS zum Unterstellen war… - allein auf weiter Flur….) begann ein wahrhaft tropischer monsunartiger Regen, kurz gesagt, es schüttete nicht mehr nur „wie aus Eimern“, sondern wie aus vollen Badewannen…. :-(!
Da uns dieses Regenband bis nach Altheim treu blieb, änderten wir die letzten paar Kilometer ab, und hielten uns ab Vilsbiburg an die B299 und die B15, da Kurvenfahren zwar im Trockenen SUPER ist, bei knöchelhohem Wasser auf der Fahrbahn allerdings einem flotten Vorankommen hinderlich ist… „Nichts wie heim!“. Unterwegs bog dann Klaus auch noch wie abgesprochen Richtung Heimat ab, und das war‘s dann mit MEINER Gruppe…. :-(!
Immerhin durfte ich als „Asylant“ noch mit Heinz‘s Gruppe bis zum Willy fahren, wo die anderen Gruppen auch schon ganz heim gefahren waren – immerhin sind wieder auch als „Auslaufmodelle“ wieder alle gut heimgekommen!
Und das „bißchen Wasser“ vom Sonntag dürfte mittlerweile auch schon wieder getrocknet sein!
Deggendorferstraße, 41, Oberahrain Abfahrt
Samstag, 14.07.2018 bis Sonntag, 15.07.2018