Wir trafen uns wie gewohnt um 9:00 Uhr beim Motorrad Streifeneder in Oberahrain. Nach und nach trudelten die meisten der angemeldeten Mitbiker ein, und wurden erst mal wieder von uns mit frischgebrühtem Kaffee versorgt.
Dann teilten wir uns auf diesmal vier Gruppen etwa gemäß der Fahrpräferenzen ein.
„Meine“ Gruppe, die „langsame Adventuretour“, bestand diesmal aus vier Mitbikern und mir mit meiner guten alten CB.
Auf Dieters gewohnten Routen gerieten wir diesmal allerdings von einer Umleitung in die nächste, was Dieters Tourenplanung leider etwas über den Haufen warf.
Die erste Umleitung ereilte uns bereits kurz hinter Niederaichbach, wo die Abzweigung nach Kröning ja bereits seit mehreren Tagen komplett gesperrt war.
Auch die Gruppen, die der Absperrung nicht glaubten, mussten dann wieder unverrichteter Dinge umkehren…( Das war Nik, das war die erste Sabotage und es folgten noch MEHR an diesem Tag)
Somit gewannen wir als „langsamste“ Gruppe wieder einiges an Kilometern, denn zum Glück wusste ich aus eigener leidvoller Erfahrung, dass hier die Umleitung über Ober- und Untermusbach die beste Ausweichroute war.
IRGENDWO hinter Massing lag dann auch noch ein toter junger und sehr flauschiger Fuchs auf der Strasse. Immerhin war diese noch so breit, dass wir gerade noch daran vorbeifahren konnten…
Aber dann erwischte uns auch schon die nächste Umleitung, und wir verließen mal wieder ungewollt Dieters wohldurchdachte Route…
Kurz vor der Mittagsrast in Obertrum am See rammte uns noch um ein Haar ein weiterer Vertreter der örtlichen Fauna: ein Reh irrte mehrfach über die tief im Wald eingeschnittene Strasse…
Aber alle überlebten auch hier!
Von so vielen Eindrücken auf diesen über 132 Kilometern Anfahrt noch etwas aufgekratzt, mußten wir „fleißigen“ Biker uns erst mal „etwas“ stärken, wobei wir eindeutig die Portionsgrößen unterschätzen. Denn das „Bradlpfandl“ sah aus 2 Metern Entfernung noch durchaus bezwingbar aus, am eigenen Tisch bekam manch einer in Anbetracht von mehreren Scheiben Fleisch und einer nicht unerheblichen Menge Knödeln / Kartoffeln dann doch weiche Knie…. Und auch der „kleine“ Bauernschmaus (?) bezwang eindeutig seinen Besteller.
Davon gestärkt ging es wieder frohen Mutes weiter!
Weiter ging es am Salzburgring vorbei, wo die „schnelle Truppe“ gleich in Erinnerungen schwelgte, wer sich wann wo wie von der Piste verabschiedet hatte, und erreichten dann schließlich die Strubklamm, wo wir (zumindest meine Truppe) diesmal auch den einspurigen Tunnel ohne Beleuchtung ohne Gegenverkehr bewältigen konnten – sorry noch mal an meine Truppe, dass ich diesmal hier keinen Fotostopp einlegte, aber wenn man die Klamm schon mehrfach bewältigt hat, denkt man nicht mehr dran, dass das beim ersten Mal halt einfach nach fotographischen Beweisen schreit ;-)!
Allerdings stellte sich bei der Weiterfahrt dann heraus, dass auch einer ST1100 Pan European mal der Sprit arg knapp werden kann: Wo Heinz mit seiner Pan problemlos auf manchen Touren Strecken, bei denen die anderen Tourteilnehmer bereits dreimal tanken mußten (und hier muss ich diesmal auch den, dessen Namen ich ja nicht nennen darf, ausnehmen, denn der hat auf dieser Tour wahrscheinlich 18 Mal getankt ;-)!), ganz ohne Spritnachfassen bewältigen konnte, musste ein weiterer Teilnehmer diesmal, obwohl er eine komplett identische (sogar die Farbe stimmte…!) Pan fuhr, zweimal tanken… - so kann es gehen, wenn man nicht den vorhandenen Tankinhalt ausnutzt, sondern mit dem Sprit pokern möchte (da komme ich noch LOCKER bis Österreich, und da ist der Sprit dann normalerweise günstiger… sch###, die geplante Tanke hatte ja fast deutsche Spritpreise…. Und dann kam einfach mal die nächsten paar Kilometer keine Tanke mehr…).
Zumindest bis zum nächsten Tankstopp, als mir unsere „gelbe Gefahr“ Peter (tja, wer ein gelbes Motorrad fährt, das keine Honda ist, muss auch einstecken können ;-)!) abtrünnig wurde, und ab da lieber mit Heinz‘s Truppe mitfuhr…. ANGEBLICH fuhr ich ihm nicht schnell genug, aber mir persönlich scheint es eher so, als wären ihm die abenteuerlichen Abzweigungen, für die meine „Adventure-Tour“ ja auch bekannt ist, zu unheimlich geworden ;-)!
Von den "Lösungsherausforderungen" der anderen Gruppen bekam unsere „langsame“ „Genußfahrgruppe“ eigentlich nichts mit, wir kämpften unterwegs nicht nur, wie die anderen Gruppen halt auch, mit UMLEITUNGEN, die von UMLEITUNGEN abgelöst wurden, sondern hatten unterwegs auch noch Begegnungen mit ECHT RIESIGEN „Kaninchen“ (dieser schwarze „Stallhase“ hatte in etwa die Ausmaße eines ausgewachsenen mittelgroßen Pudels….), die frohen Mutes und ohne nach rechts und links zu schauen, die Straße kreuzten, um vom Maisfeld wieder „heim“ in die Ranch zu kommen, und mit einer kleineren „Meuterei“ zu kämpfen:
Die Route führte urplötzlich, irgendwo nördlich von Burghausen, in einer kleinen Ortschaft, nach links weg in einen UNGETEERTEN FELDWEG, zuerst direkt auf einen Bauernhof zu.
Am Navi konnte man zum Glück sehen, dass es zuerst am Bauernhaus entlang, und dann hinter einer Hecke wieder auf eine „größere“ Straße gehen sollte. Dieses Wissen hatten allerdings meine „Mitstreiter“ nicht, und eingedenk der Episode mit dem Hofhund von der allerersten Tour, bekamen ALLE „gestandenen Mannsbilder“ in meiner Gruppe plözlich „Muffensausen“, und blieben einfach unten auf der Hauptstraße stehen.Dies war insofern blöd, weil ich OBEN, außer Sichtweite, auch auf meine „Schäfchen“ wartete, denn zum Umdrehen schien mir der abschüssige und ausgewaschene Feldweg nicht geeignet.Vermute, dass hier Helmut Z. als "Hofhundgeschädigter" Anstifter war. Nach einer gefühlten halben Stunde ließ ich schließlich meine gute alte CB am Wegesrand stehen, und machte mich ZU FUSS auf die Suche nach dem Rest der Truppe….
Brav und völlig ratlos fand ich sie dann unten immer noch auf der Hauptstraße stehen und DISKUTIEREN – ist schon blöd, wenn man „meutert“, aber den weiteren Weg nicht kennt ;-P! Meine Empfehlung für die nächste Tour: Lest vorher einfach noch mal kurz die „Meuterei auf der Bounty“, das ging damals auch schon schief mit der Meuterei!
Immerhin folgten sie mir dann recht brav weiter ;-)!
Nach einem ganz kurzen Abstecher über die Bundesstrasse erwischte es fast alle Gruppen in „Winnisöd“ (fragt mich bitte nicht, wo das liegt – aber man konnte eindeutig von dort den Zaun sehen, der das Ende der Welt markierte – Helmut Z. stellte sich hier mal wieder der rote Helmschmuck auf vor lauter Ratlosigkeit ;-)!), wo wir Tourguides dann alle irgendwie den letzten Pausenpunkt wegdrückten, um überhaupt noch weiterzukommen.
Der einzige, der das geplante Kaffee erreichte, war Dieter als Planer dieser Tour. Aber auch die anderen Tourguides machten das Beste daraus:
Meine Gruppe machte einen Einkehrschwung im Biergarten in Herberskirchen (ganz nett, aber für große Gruppen leider nicht geeignet – Glück für uns, dass wir nur mehr zu viert waren!), Heinz‘s Gruppe landete in der Flughafengastwirtschaft in Eggenfelden (?), und Nick‘s „schnelle Truppe“, die auch das langsamste Navi ( Sagotage 2 ) nicht ausbremsen konnte, machte nur mehr einen schnellen Kaffee- und Tankstopp an der Tankstelle in Vilsbiburg ( Sabotage 3 ).
Schlußendlich trafen wir aber alle früher oder später wieder beim Willy unten ein, und fuhren gegen halb acht Uhr abends totmüde aber voller neuer Eindrücke wieder heim.
Durch die gesammelten Eindrücke wurde beschlossen die Tour in die „Umleitungstour“ zu ändern und eine Namensänderung des Planers in Dieter Umleitung wurde auch beantragt.
Deggendorferstraße 41, Oberahrain Abfahrt
Sonntag, 27.08.2017